MOTOR-EXCLUSIVE

Thomas Schneider - 1. Februar 2017, 12:31 Uhr SPECIALS

Elektro-Offensive: Daimler legt nach

Die E-Mobilität ist bei Daimler Chefsache. Und daher werden die Fahrzeuge der künftigen Produktmarke EQ auch im Mercedes-Stammwerk Sindelfingen gefertigt, das zu einem ''Kompetenzzentrum für Elektrofahrzeuge der Ober- und Luxusklasse'' weiterentwickelt werden soll. Doch auch der ausgelastete Standort Bremen soll mit 150 festen Mitarbeitern verstärkt werden.

Die E-Mobilität ist bei Daimler Chefsache. Und daher werden die Fahrzeuge der künftigen Produktmarke EQ auch in Sindelfingen gefertigt, wie der Konzern jetzt bekanntgibt. Weitere EQ-Standorte werden abhängig von der Nachfrage folgen. Die Produktion werde in den bestehenden Werken als weitere Antriebsvariante in die laufende Serienfertigung integriert.

Das Mercedes-Stammwerk soll zu einem "Kompetenzzentrum für Elektrofahrzeuge der Ober- und Luxusklasse weiterentwickelt" werden, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management. In Sindelfingen sollen außerdem die Nachfolger der aktuellen E- und S-Klasse vom Band rollen, es werde künftig Lead-Werk für die Fertigung der beiden Baureihen. Zu diesem Zweck werden Qualifizierungs-Programme für die Mitarbeiter vorbereitet und 125 befristet Angestellte erhalten neue Verträge.

Die neuen EQ-Fahrzeuge basieren auf einer speziell für Elektrofahrzeuge entwickelten Architektur und sind skalierbar und modellübergreifend einsetzbar, heißt es. Bis 2025 soll es insgesamt zehn Elektro-Pkw vom Smart bis zum großen SUV geben. Die sollen dann für bis zu ein Viertel des Daimler-Umsatzes gut sein. Eingebettet sei die E-Offensive in die Unternehmensstrategie CASE, welche die strategischen Säulen Vernetzung (Connectivity), Autonomes Fahren, flexible Nutzung (Shared & Services) und Elektrische Antriebe verbinde.

Doch auch außerhalb des Schwaben-Ländle hat Daimler große Pläne. Der ausgelastete Standort Bremen - dort werden zehn verschiedene Fahrzeuge gebaut, künftig auch EQ-Modelle - soll verstärkt werden. "Wir freuen uns sehr, 150 Leiharbeitnehmer, die schon länger bei uns im Einsatz sind, nun sicher an Bord zu haben", sagt Michael Peters, Betriebsratsvorsitzender Mercedes-Benz Werk Bremen. Das sieht der Standortverantwortliche des Werks, Peter Theurer, ebenso: "Um das anspruchsvolle Programm in den nächsten Jahren zu bewältigen und unsere Zukunfts-Technologien in die Serienproduktion zu integrieren, müssen wir am Standort hochflexibel produzieren und unsere Kapazitäten optimal ausnutzen. Dafür schaffen wir nochmal neue Jobs."

Dieser Artikel aus der Kategorie SPECIALS wurde von Thomas Schneider am 01.02.2017, 12:31 Uhr veröffentlicht.