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Das Schweizer Modell der \
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Redaktion - 27. September 2023 SERVICE

Das Schweizer Modell der \"freien Fahrt für freie Bürger\" führt über die Autobahnvignette

Der Schweiz kommt eine wichtige Rolle als Transitland zu, denn wichtige Routen vor allem von Nord nach Süd laufen hier durch schwieriges Terrain - die Alpen. Seinen Autobahnen verdankt man, dass dies so leicht wie möglich fällt. Und natürlich wollen die Vorzüge dieser Schnellstraßen finanziert sein. Eben über Autobahngebühren, per Vignette.

Der Autobahnbau begann erst in den 1950ern

Vorbei die Zeiten, als man in der Schweiz auf der ersten gebauten Autobahn 1955 sogar mit dem Fahrrad fahren konnte. Das ist nur noch eine kuriose Anekdote, da sich heutige Autobahnen nicht sehr von denen in andern Ländern unterscheiden. Heute muss ein Fahrzeug mindestens 80 km/h erreichen können, um auf der Schweizer Autobahn teilhaben zu dürfen. is zu einem Tempolimit von 120 km/h für PKW ohne Anhänger. Mit demselben wird daraus eine Spitze von 100 km/h, die man besser nicht überbietet, da Geschwindigkeitsvergehen ziemlich teuer geahndet werden in der Schweiz. Nur 5 km/h Übertretung kosten bereits 20 Franken.

Wo Sie Vignetten bekommen

Zu den Autobahnen gehören hier Nationalstraßen der Klasse 1, mindestens vierspurig, und Nationalstraßen der Klasse 2, die mit einer Spur pro Richtung auskommen, aber wie Klasse 1 keine Kreuzungen kennt. Für diese kann man in grenznahen Tankstellen und Rasthöfen Vignetten zum Aufkleben hinter der Windschutzscheibe kaufen. Aber es gibt auch digitale Wege, zur Vignette zu kommen, etwa über Vignetteswitzerland.com als Bezugsquelle. Bei einer E-Vignette wird beim Bestellvorgang das Kennzeichen eingegeben, das dann in eine Datenbank wandert, wo es Zoll oder Polizei bei einer Kontrolle unterwegs abrufen können. Sie müssen also nichts für das Auto ausdrucken und aufkleben.

Schilder in Grün statt Blau

Vignetten für einige Tage, wie sie manch anderes Land kennt und verkauft, gibt is in der Schweiz nicht. Die Vignette ist immer ein ganzes Jahr gültig. Sie erkennen die Nationalstraßen erster Klasse am grünen Schild, das eine weiße Straße mit Brücke als Symbol trägt. Für die Autostrasse sieht man hier nur ein stilisiertes Auto in Weiß. Die nummerierten Autobahnen besitzen dazu rote Schilder, auf denen in weißer Schrift die Nummer der Autobahn steht. Je nach Strecke können unterwegs weitere Kosten auf Sie zukommen, denn die obligatorische Autoverladung für die Tunnels San-Bernardino und Munt-La-Schera kostet extra, ist also nicht in der Vignette inbegriffen.

Zu schwer für die Vignette

Mit der Vignette öffnen sich Ihnen 25 Bundes-Autobahnen mit 2250 km Gesamtlänge. Wer partout keine Maut bezahlen möchte, für den bleiben nur die beiden kantonalen Autobahnen (Nr. 50 und 51), 13 kantonalen Autostrassen und generell Nationalstraßen dritter Klasse. Wie überall ist mit Verwendung von kostenlosen, alternativen Strecken nicht zu erwarten, gleichermaßen schnell durch das Land zu reisen als über Autobahnen und Autostrassen 1. und 2. Klasse. Übrigens brauchen Sie mit einem schwereren Fahrzeug ab 3,5 to (ein Wohnmobil wird gewichtsabhängig teils dazuzuzählen sein) keine Vignette, hiermit zahlen Sie eine Schwerlastabgabe PSVA. Die wird nicht per Jahr, sondern per Aufenthaltsdauer im Land berechnet, mindestens jedoch 25 Franken.

Tunnels mit Bahnverladung oder für das Auto

Zu den wichtigsten Autobahnen zählen vier Routen in Nord-Süd-Richtung, die unverzichtbar sind für alle Touristen aus dem Norden (Deutschland, teils Frankreich, Skandinavien, Benelux, UK), die nach Italien fahren wollen. Teils werden die Autos auf Zügen verladen und so über Tunnels durch die Berge geschickt, teils durchqueren sie selbstständig in Straßentunnels die gebirgigen Hindernisse (Kerenzerberg, Seelisberg, Gotthard, San Bernardino, Großer St. Bernhard, Vereina, Lötschberg, Simplon, Gotthard-Basistunnel). Aber es gibt auch Ost-West-Achsen, zum Beispiel die A1 St. Margrethen, die mit 410 km die längste Autobahn des Landes ist und von Genf bis zur österreichischen Grenze führt.

Das Hochgebirge verliert seinen Schrecken für Autofahrer aus dem Flachland

Egal, ob für den schnellen Transit ins Land, wo die Zitronenbäume blühen, oder für Ziele, die im Inland der Schweiz liegen und hinter sperrigen Hochgebirgszügen verborgen sind - mit Autobahn und Autostrasse sind Sie rasch und vor allem bequem von A nach B gekommen. Je häufiger Sie im Jahr Gebrauch von der einjährigen Vignette machen, desto besser.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Redaktion am 27.09.2023 veröffentlicht.