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Die besten Tipps für die Probefahrt: So erkennt man versteckte Mängel
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Redaktion - 16. April 2024 SERVICE

Die besten Tipps für die Probefahrt: So erkennt man versteckte Mängel

Eine sorgfältige Probefahrt gibt Aufschluss über den tatsächlichen Zustand des Fahrzeugs und hilft, kostspielige Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Es geht nicht nur darum, das Fahrgefühl zu erleben, sondern auch darum, das Auto unter verschiedenen Bedingungen zu testen und aufmerksam auf Anzeichen zu achten, die auf Probleme hinweisen könnten. Durch die Beachtung bestimmter Aspekte und das Wissen, worauf genau zu achten ist, lässt sich die Qualität und Zuverlässigkeit des Fahrzeugs umfassend bewerten.

Vorbereitung auf die Probefahrt

Zuerst sollte eine visuelle Inspektion des Exterieurs und Interieurs erfolgen, um offensichtliche Schäden oder Abnutzungserscheinungen zu identifizieren. Es ist ratsam, eine Checkliste mitzuführen, die Punkte wie Reifenprofil, Zustand der Bremsen und mögliche Leckagen umfasst. Darüber hinaus ist es wichtig, den Motorraum zu inspizieren, bevor das Fahrzeug gestartet wird. Die Überprüfung des Ölstands und der Kühlmittelflüssigkeit gibt erste Hinweise auf den Wartungszustand.

Bevor man sich hinter das Steuer setzt, sollte der Fahrzeugunterhalt mit dem Verkäufer oder dem Autohändler für Fürth besprochen werden. Wartungsbelege und TÜV-Berichte können Aufschluss über zurückliegende Reparaturen und mögliche wiederkehrende Probleme geben. Die Einstellung der Spiegel und des Sitzes für eine optimale Fahrposition ist ebenfalls ein wichtiger Schritt, um während der Probefahrt vollständig auf das Fahrverhalten und mögliche Auffälligkeiten achten zu können.

Geräusche, die Warnsignale sein könnten

Während der Probefahrt ist das aufmerksame Lauschen auf ungewöhnliche Geräusche unerlässlich, da diese oft Warnsignale für versteckte Mängel sein können. Quietschende Bremsen können auf abgenutzte Bremsbeläge oder beschädigte Scheiben hinweisen, während ein Klopfen oder Hämmern aus dem Motorbereich auf ernsthafte mechanische Probleme schließen lässt. Ein pfeifendes Geräusch beim Beschleunigen deutet möglicherweise auf Undichtigkeiten im Turbolader oder im Ansaugsystem hin.

Auch das Fahrwerk sollte aufmerksam beobachtet werden; Poltergeräusche bei der Fahrt über Unebenheiten können auf ausgeschlagene Stoßdämpfer oder defekte Lager hindeuten. Darüber hinaus ist ein kontinuierliches Brummen oder Summen, das mit zunehmender Geschwindigkeit lauter wird, oft ein Indikator für Probleme mit den Radlagern oder ungleich abgefahrenen Reifen.

Um Geräusche effektiv zu bewerten, empfiehlt es sich, einen Teil der Probefahrt in relativer Stille ohne Radio oder Gespräche zu absolvieren. Dadurch können die Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Fahrzeug gerichtet und selbst leise Anzeichen potenzieller Mängel wahrgenommen werden.

Fahrverhalten und Handling: Wie sich Mängel bemerkbar machen

Während der Probefahrt sollte besonders darauf geachtet werden, wie das Auto auf Lenkbewegungen reagiert. Ein schwammiges oder übermäßig hartes Lenkgefühl kann auf Probleme mit der Lenkung oder der Aufhängung hindeuten. Uneinheitliches Bremsverhalten oder ein Ziehen des Fahrzeugs zu einer Seite beim Bremsen sind ebenfalls Anzeichen, die nicht ignoriert werden sollten.

Das Beschleunigungsverhalten gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Motors und das Funktionieren des Getriebes. Ruckeln oder Verzögerungen beim Beschleunigen können auf Getriebeprobleme oder Schwierigkeiten mit der Kraftstoffzufuhr hinweisen. Ebenso ist es wichtig, das Auto auf einer geraden Strecke freihändig laufen zu lassen, um zu überprüfen, ob es geradeaus fährt. Ein Abweichen oder Ziehen zu einer Seite könnte auf eine fehlerhafte Spureinstellung oder Probleme mit der Aufhängung hinweisen.

Innenraum und Ausstattung: Hinweise auf Abnutzung und Schäden

Die Bewertung des Innenraums und der Ausstattung eines Fahrzeugs gibt weitere Aufschlüsse über den allgemeinen Zustand und mögliche versteckte Mängel. Abnutzungserscheinungen an Lenkrad, Schalthebel und Pedalen können Hinweise auf eine hohe Laufleistung geben, die möglicherweise nicht mit dem Tachostand übereinstimmt. Risse oder Beschädigungen am Armaturenbrett und an den Sitzbezügen können auf Vernachlässigung oder unsachgemäße Nutzung hinweisen.

Die Funktionstüchtigkeit aller elektronischen Komponenten, wie Fensterheber, Klimaanlage, Navigationssystem und Radio, sollte überprüft werden. Fehlfunktionen oder Defekte in diesen Bereichen können kostspielige Reparaturen nach sich ziehen. Es ist ebenfalls ratsam, ungewöhnliche Gerüche im Fahrzeug zu beachten, da diese auf Undichtigkeiten, Schimmelbildung oder andere Probleme hinweisen können.

Eine gründliche Inspektion des Kofferraums auf Feuchtigkeit oder Wasserschäden und die Überprüfung der Reserveradmulde auf Rost oder Schäden sind ebenfalls wichtig. Solche Details können Aufschluss über bisher unbemerkte Unfallschäden oder Wartungsdefizite geben.

Nach der Probefahrt

Eine detaillierte Überprüfung der Fahrzeugdokumentation, einschließlich des Wartungshefts und vorheriger Inspektionsberichte, kann zusätzliche Informationen über den Zustand des Fahrzeugs und durchgeführte Reparaturen bieten. Eventuelle Diskrepanzen zwischen dem Zustand des Fahrzeugs und den dokumentierten Angaben sollten hinterfragt und geklärt werden.

Es empfiehlt sich, eine unabhängige Fahrzeugbewertung oder Inspektion durch eine vertrauenswürdige Werkstatt in Betracht zu ziehen, um eine objektive Meinung zum technischen Zustand des Autos zu erhalten. Solch eine Inspektion kann weitere versteckte Mängel aufdecken und zusätzliche Verhandlungspunkte für den Kaufpreis bieten.

Die Zusammenfassung der Beobachtungen und potenziellen Bedenken in einem Bericht kann hilfreich sein, um mit dem Verkäufer über den Preis oder notwendige Reparaturen zu verhandeln. Dabei ist es entscheidend, alle festgestellten Mängel und Bedenken klar zu kommunizieren und gegebenenfalls eine Preisanpassung oder die Behebung der Mängel vor dem Kauf zu fordern.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Redaktion am 16.04.2024 veröffentlicht.