MOTOR-EXCLUSIVE

Rudolf Huber - 19. März 2018, 11:02 Uhr SERVICE

So wird das Bike frühlingsfit

Auch wenn die ersten warmen Tage noch auf sich warten lassen - jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Motorrad aus der Ecke zu schieben und für die Saison fit zu machen.


Auch wenn die ersten warmen Tage noch ein wenig auf sich warten lassen - jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, das Motorrad aus der Ecke zu schieben und für die Saison fit zu machen. Hier fünf Checkpunkte für einen sicheren Saisonstart, zusammengestellt vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK):

1. Batterie: Ohne sie läuft gar nichts, ein leerer Akku kann die erste Ausfahrt beenden, bevor sie begonnen hat. Zuerst die Spannung prüfen: Liegt sie unter 12,5 Volt, wird die Power knapp - also nachladen. Aber Vorsicht, immer mehr Maschinen besitzen AGM- oder Gel-Batterien, die spezielle Ladegeräte benötigen. Kritisch sind auch ältere, nicht wartungsfreie Batterien: Bei ihnen muss regelmäßig der Säurestand geprüft und mit destilliertem Wasser ergänzt werden. Laien ist wegen der Verletzungsgefahr durch Säure davon eher abzuraten.

2. Bremsen: Das wichtigste Sicherheits-Instrument, das keine Kompromisse duldet. Der erste Blick gilt den Belägen - unter zwei Millimeter Stärke (die Trägerplatte nicht inbegriffen) gehören sie erneuert. Der zweite Blick gilt der Bremsflüssigkeit: Ist sie älter als zwei Jahre, ist der Wechsel überfällig. Manche Hersteller schreiben sogar einen jährlichen Wechsel vor. Zum Schluss ein kleiner Test: Lässt sich das Motorrad nach dem Betätigen beider Bremsen nur schwer schieben? Dann ist wahrscheinlich ein Belag in seinem Schacht verklemmt oder ein Bremskolben schwergängig. Das muss eine Werkstatt klären.

3. Reifen: Die Nahtstelle zwischen Feuerstuhl und Straße, entsprechend wichtig ist das Profil. Mindestens 1,6 Millimeter schreibt der Gesetzgeber vor, bei Regen viel zu wenig. Besser sind drei Millimeter für mehr Sicherheit. Anders sieht es beim Luftdruck aus. Hier sollte niemand seine Reifen härter aufpumpen, als es die Bedienungsanweisung vorgibt - die Fahrzeugentwickler haben sich etwas bei den Angaben gedacht. Zum Schluss die Rundumkontrolle: Bei aufgebockter Maschine jedes Rad Zentimeter für Zentimeter auf Risse oder Fremdkörper im Profil kontrollieren; auch das Ventil auf Risse  oder mögliche undichte Stellen prüfen.

4. Kette: Sie muss die volle Motorkraft auf das Hinterrad übertragen. Verschleiß lässt sich daran erkennen, wie weit sich die Kette von ihrem großen Rad abheben lässt - mehr als ein paar Millimeter sollen es nicht sein. Manche Marken geben auch ein Verschleißmaß an. Dann darf die Kette auf zehn Nieten bezogen eine bestimmte Länge nicht überschreiten. Und selbstverständlich dürfen die Kettenräder nicht aussehen wie die Blätter einer Kreissäge - bei spitzen Zähnen ist die Verschleißgrenze längst überschritten. Zum Schluss: Korrekte Spannung einstellen und das Schmieren nicht vergessen.

5. Beleuchtung: Überlebenswichtig, damit das schmale Zweirad nicht übersehen wird. Alle Leuchten überprüfen, bei älteren Maschinen auch mal die Lampen ausbauen. Sieht der Glaskolben schwärzlich aus? Dann ist die Helligkeit nicht mehr gegeben, ein Austausch ratsam. Die Lampe des Abblendlichts sollte generell vor jeder Saison erneuert werden. Sie ist starken Vibrationen ausgesetzt, ihre Lebensdauer daher eingeschränkt. Ein Ausfall mitten in der Saison, womöglich bei Nacht, wäre unnötiger Stress.

"Wer sich diese kurzen Checks nicht selbst zutraut, beauftragt am besten seine Werkstatt", so der ZDK. Die meisten holen und bringen die Maschine, viele bieten auch einen mobilen Service an, dann kommt ein Mechaniker vorbei. So vorbereitet, sollte die erste Fahrt vom ersten Meter an Spaß machen.

Dieser Artikel aus der Kategorie SERVICE wurde von Rudolf Huber am 19.03.2018, 11:02 Uhr veröffentlicht.