MOTOR-EXCLUSIVE

Thomas Schneider - 20. November 2017, 14:44 Uhr NEWS

Umrüstung von Diesel-Bussen wirkungsvoll

Mission erfolgreich: Mit modernster Filtertechnik nachgerüstete Euro4-Diesel-Busse erreichen in Bezug auf Stickoxide und Feinstaubpartikel im Realbetrieb Euro6-Niveau. Das ist das Resultat eines Tests mit drei Linienbussen, den die Energieversorgung Mittelrhein AG in Auftrag gegeben hat.


Mission erfolgreich: Mit modernster Filtertechnik nachgerüstete Euro4-Diesel-Busse erreichen in Bezug auf Stickoxide und Feinstaubpartikel im Realbetrieb Euro6-Niveau. Das ist das Resultat eines Tests mit drei Linienbussen, den die Energieversorgung Mittelrhein AG (evm) in Auftrag gegeben hat. "Wir haben damit den wissenschaftlichen Nachweis, dass die Filtersysteme ihre Wirkung entfalten und werden nun die Nachrüstung unserer Busflotte in Angriff nehmen", sagt Hansjörg Kunz, Geschäftsführer der evm Verkehrs GmbH.

Durchgeführt hat die Untersuchung Professor Ralph Pütz, Nutzfahrzeug-Experte der Hochschule Landshut. In dem 70 Seiten starken Gutachten weist er wissenschaftlich nach, dass durch die Filtertechnik im Schnitt 88 Prozent der Stickoxide herausgefiltert werden. "Es handelt sich hier nicht um Laborwerte, sondern um Resultate aus dem tatsächlichen Einsatz im Stadtverkehr", betont Kunz - und zwar auch bei höchst unterschiedlichen Topographien. Der Test umfasste sowohl eine flache Innenstadtlinie als auch Überlandverkehr mit teils anspruchsvollen Steigungen.

Die Emissionen von Kohlenwasserstoffen und von Kohlenmonoxid seien durch die Filtertechnik "bis an die versuchstechnische Nachweisgrenze reduziert", wie es Professor Ralph Pütz formuliert. Außerdem werde die Emission von Stickoxiden (NOx) "hochsignifikant gesenkt". Durch die Umrüstung der Busse sinke der Stickoxidausstoß im vorliegenden Fall um 34 Tonnen jährlich beziehungsweise 80 Prozent.

Bis die übrigen 38 Busse der evm umgerüstet werden, wird es allerdings wegen zulassungsrechtlicher Fragen noch etwas dauern. "Für den Betrieb der drei bereits verbauten Systeme mussten wir eine Sondergenehmigung erwirken. Diese ist jedoch nur ein Jahr gültig", berichtet Hansjörg Kunz. Um sich dieses Prozedere künftig zu ersparen, warte er nun ab, bis die sogenannte Nachrüst-Richtlinie verabschiedet und so ein regulärer "Nachrüstsatz" erhältlich ist. Damit rechnet er im April 2018. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Busunternehmen dem guten Beispiel folgen.

Dieser Artikel aus der Kategorie NEWS wurde von Thomas Schneider am 20.11.2017, 14:44 Uhr veröffentlicht.